JDA Dijon gewinnt den 36. Stadtwerk-Cup

Der Titel des 36. Stadtwerk-Cups geht nach Frankreich. JDA Dijon setzte sich in einem hochklassigen Duell gegen Ringkøbing mit 24:23 durch und feierte damit den dritten Sieg im dritten Spiel. Damit verwiesen die Französinnen die Däninnen auf Rang 2. Platz 3 geht an die Vorjahressiegerinnen aus Metzingen, die Gastgeber Brühl deutlich mit 39:29 in die Schranken wiesen. 

JDA Dijon – Ringkøbing Handball 24:23 (13:12)

Zu Beginn des Abschlusstags stand das „Endspiel“ um den Turniersieg auf der Agenda. Vor dem Anpfiff war klar, dass der Sieger der Partie auch das Turnier für sich entscheiden würde. Entsprechend fokussiert starteten beide Teams ins Spiel. Nach ausgeglichenen Anfangsminuten gehörte ein Grossteil des ersten Durchgangs den Däninnen, die aus einer kompakten Deckung um die starke Marit Huiberts zwischenzeitlich auf 12:7 (20.) davonzogen. Gegen Ende des ersten Durchgangs fanden die wendigen Dijon-Angreiferinnen aber zunehmend Lücken in Ringkøbings Abwehr, was zunächst zum Ausgleich und letztlich sogar zur (ersten) Führung zur Pause reichte.

Die zweite Halbzeit war über weite Strecken resultattechnisch ein Duell auf Augenhöhe, obschon zwei komplett unterschiedliche Philosophien aufeinandertrafen. Auf der einen Seite die körperlich starken wie auch grossgewachsenen Däninnen gegen die eher wuseligeren und sehr auf Beweglichkeit bedachten Französinnen. Kurzum: den Zuschauenden bot sich ein Frauenhandballspiel auf sehr hohem Niveau. In Sachen Turniersieg waren die Skandinavierinnen neun Minuten vor dem Ende beim Stand von 22:19 auf der Siegerstrasse. Dijon mobilisierte in der Schlussphase aber nochmals seine besten Spielerinnen und schaffte in extremis die Wende, die gleichzeitig den Turniersieg einbrachte.

LC Brühl – TuS Metzingen 29:39 (15:21)

Wie schon an den beiden vorherigen Turniertagen starteten die Brühlerinnen sehr solide in die Partie. Gegen die Süddeutschen, trainiert vom Ex-Coach des LCB, Werner Bösch, stand es nach fünf Minuten 3:0 für die St. Gallerinnen. Metzingen kam zwar schnell heran, Brühl schaffte es aber bis zur zwölften Minute in Front zu liegen (7:6). Dann liessen die Gastgeberinnen, wie schon in den vorherigen Partien, nach und wurden gnadenlos dafür bestraft. Die Bundesligistinnen aus Baden-Württemberg zogen bis zur 26. Minute auf 20:12 davon und machten mit dem Zwischenspurt einen grossen Schritt zum Sieg. 

Wie schon zu Beginn der ersten Halbzeit zeigte Brühl auch nach dem Seitenwechsel eine ansprechende Leistung. Die St. Gallerinnen belohnten sich dabei mit dem Anschluss zum 17:21 nach 33 Minuten und hielten mit Metzingen bis zur 45. Minute Schritt (23:28). In der Schlussviertelstunde drückten die „Tussies“ dann aber nochmals aufs Tempo und feierten einen letztlich ungefährdeten Sieg zum Abschluss des Turniers.

Doppelte Auszeichnung für Ringkøbing

Nebst der Rangverkündung wurden auch noch persönliche Auszeichnungen vergeben. Traditionell werden am Stadtwerk-Cup die beste Torhüterin, die MVP (wertvollste Spielerin) und die Torschützenkönigin prämiert.

Torschützenkönigin: Mit 20 Treffern war Brühls Tabea Schmid die erfolgreichste Angreiferin. In ihren ersten Spielen nach ihrer Rückkehr aus Frankreich zeigte die Kreisläuferin ihren Wert für den LC Brühl. 

Beste Torhüterin: Die Niederländerin Marit Huiberts wurde von den Trainern zur besten Torhüterin gewählt. Über drei Spiele verteilt war die Torfrau von Ringkøbing der konstanteste Rückhalt aller Teilnehmer und ein wichtiger Baustein in der starken Abwehr der Däninnen.

MVP:  Auch die Auszeichnung für die wertvollste Spielerin sicherte sich eine Spielerin von Ringkøbing. Julie Holm überzeugte mit einer starken Vorstellung in Abwehr und Angriff. In der Offensive zeigte die Linkshänderin ihr vielfältiges Repertoire aus dem Rückraum und war mit 19 Toren zudem die zweiterfolgreiche Spielerin. In der Abwehr nahm die Dänin eine wichtige Rolle in der kompakten Deckung ein und zeigte sich dort als robuste Verteidigerin, die sich auch von einem Cut über dem Auge nicht ausbremsen lies.

Fazit

Der 36. Stadtwerk-Cup war aus jeder Sicht ein gelungenes Turnier. Mit Dijon, Ringkøbing und Metzingen gaben drei starke Teams aus europäischen Top-Ligen ihre Visitenkarte in St. Gallen ab. Mit höchst unterschiedlichen Spielsystemen waren die Partien taktisch auf hohem Niveau und allseits gut anzusehen. Auch das Interesse der Zuschauenden war trotz mehrerer attraktiver Alternativ-Veranstaltungen in der Umgebung zufriedenstellend. Nicht nur in der Halle war der Zulauf ansprechend.  Auch die Livestreams auf handballTV.ch erfreuten sich jeweils im Schnitt mit mehr als 900 Viewern grosser Beliebtheit. Schon jetzt freuen sich die Organisatoren auf die 37. Ausgabe, die 2023 stattfinden wird. Das genaue Austragungsdatum wird zeitnah veröffentlicht.

Tabelle

  1. JDA Dijon 3/6 
  2. Ringkøbing 3/3 +9
  3. Metzingen 3/3 +6
  4. LC Brühl 3/0 

Resultate

Dijon – Ringkøbing 24:23
Brühl – Metzingen 29:39
Ringkøbing – Brühl 31:21
Dijon – Metzingen 33:29
Metzingen – Ringkøbing 33:33
Brühl – Dijon 26:29