Turniersieg knapp verpasst

(tagblatt.ch) HANDBALL ⋅ Der LC Brühl verliert nach einem ansprechenden Wochenende beim Stadtwerk-Cup den Final gegen Metzingen mit 16:17 und klassiert sich damit auf dem zweiten Rang.

Sarina Bischoff

Nach dem positiven ersten Tag am Stadtwerk-Cup mit keiner Niederlage und fünf Punkten aus drei Partien, verlief der zweite Teil für den LC Brühl nicht mehr ganz so gut. Die St.Gallerinnen verloren beide Spiele, konnten sich aber am Ende dank der guten Leistung vom Samstag trotzdem über den zweiten Platz an ihrem Heimturnier freuen.

Im letzten und entscheidenden Spiel um den Finaleinzug gegen den direkten Konkurrenten aus Dijon verloren die Gastgeberinnen gestern am Morgen insbesondere wegen der mangelnden Chancenauswertung 15:18. Trotz der Niederlage konnte die Mannschaft von Werner Bösch am Nachmittag im Final antreten, wiesen sie doch die gleiche Punktezahl wie die Französinnen auf, jedoch das um ein Tor bessere Torverhältnis.

Im Spiel um Platz eins startete Brühl furios und führte nach fünf Minuten gegen Metzingen bereits mit 5:1. Die Deutschen, die ohne ihre Nationalspielerinnen antraten, kamen erst nach einem Systemwechsel in der Abwehr besser in die Partie und glichen so bis zum Seitenwechsel zum 10:10 aus. Danach zogen die Brühlerinnen ihre – an diesem Turnier fast schon üblichen – schwachen Minuten ein, sodass Metzingen die Führung übernahm. Diese Hypothek vermochten die St. Gallerinnen trotz grossem Kampf nicht mehr wettzumachen und verloren 16:17. «In den entscheidenden Situationen hat uns die Abgeklärtheit und die Cleverness, die auf diesem Niveau nötig ist, gefehlt», bilanzierte Trainer Bösch am Ende. Trotzdem ist er mit den beiden Tagen zufrieden: «Wir haben ein sehr gutes Turnier auf hohem Niveau gespielt und unsere Schwächephasen sind in jeder Partie kürzer geworden.»

Erstmals in Europa

Auch der Finalgegner und Sieger des Stadtwerk-Cups zog ein positives Fazit. Metzingens Coach Csaba Konkoly sagte: «Wir hatten die Möglichkeit, gegen fünf Teams anzutreten und mussten uns so immer wieder auf einen neuen Gegner einstellen. Zusätzlich konnten Spielerinnen spielen, die normalerweise nicht so viel zum Zug kommen.»

Im Spiel um Platz drei gewann der Cercle Dijon relativ ungefährdet gegen Hypo Nieder­österreich. Die Französinnen lagen von Anfang an vorne und liessen sich nicht mehr einholen. Sie siegten 15:13 und sicherten sich somit den dritten Rang.

Im dritten Entscheidungsspiel gewann das erstmals am Stadtwerk-Cup teilnehmende Busan Bisco aus Südkorea gegen den slowenischen Titelverteidiger Zagorje dank einer guten Leistung 21:18. Um weitere Erkenntnisse zu erhalten, bleiben die Koreanerinnen noch bis Weihnachten in Europa. «Wir sind das erste koreanische Team, das nach Europa gekommen ist», sagte dazu sichtlich stolz Trainer Jae-Won Kang, der selbst als Spieler in der Schweiz spielte.

Stadtwerk-Cup Frauen

Finalspiele. Um Platz 1: Metzingen – Brühl 17:16 Vorrunde. – Um Platz 3:Dijon – Niederösterreich 15:13. Um Platz 5: Cisco – Zargoje 21:18.

Zwischenrunde: Metzingen – Niederösterreich 19:14. Dijon – Bisco 18:18. Zagorje – Brühl 18:23. Niederösterreich – Zargoje 21:21. Brühl – Cercle Dijon 15:18. Bisco – Metzingen 21:22.